Ein ausgiebiger Spaziergang am Strand durch ein kunterbuntes Meer an Einwegflaschen, Plastiktüten, Zahnbürsten und anderem Treibgut. Klingt wie in einem schlechten Film, entspricht aber der Wahrheit: in jedem Quadratkilometer Meer schwimmen mittlerweile bis zu 46.000 Teile Plastikmüll. Und jedes Jahr kommen über 8 Millionen Tonnen hinzu! Wie kommt der ganze Plastikmüll ins Meer? Welche Folgen hat die Verschmutzung der Meere und was können wir daran tun? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Viele Wege führen nach Rom – gleiches gilt auch für Plastikabfall der im Meer landet. Ein Großteil des Plastikmülls (rund 80%) kommt vom Festland. Viele Leute, die einen Tag am Strand verbringen, am Fluss oder den Grachten Picknicken, lassen ihren Müll achtlos an der Küste oder am Ufer liegen, woraufhin er vom Wind in die Gewässer geweht wird.
Ein weiterer, nahezu unsichtbarer Übeltäter, der teils für die Verschmutzung der Meere verantwortlich ist, versteckt sich in Kosmetikartikeln wie Creme, Peeling, Duschgel oder Zahnpasta. Um den Reinigungseffekt zu verstärken enthalten diese nämlich oftmals winzig kleine Plastikkügelchen, sogenanntes Mikroplastik. Kläranlagen können die kleinen Plastikpartikel unzureichend filtern, wodurch diese über unser Abwasser als Plastikmüll ins Meer gelangen.
Nicht weniger wichtig zu erwähnen sind Schiffe und die Offshore-Industrie, die Müll und z.B. alte Fischernetze auf offener See entsorgen. Es kommt sogar vor, dass Schiffe ganze Ladungen oder Container auf Grund eines Sturms verlieren. So gingen 1997, südlich der Alaska-Halbinsel, 61.000 Nike-Schuhe über Bord und wurde die Insel Langeoog Anfang 2017 von tausenden Ü-Eiern überrascht. Solch erfreulichen Überraschungen für Inselbewohner gibt es allerdings in die seltensten Fällen. Meist endet es eher in einer Verschmutzung der Meere im großen Stil.
Schwere Plastikteile sinken schnell auf den Meeresboden, der Rest treibt an der Wasseroberfläche. Durch Wellen, Wind, Salz, Bakterien und Co. werden große Plastikteile langsam in Mikroplastik zersetzt, doch es dauert viele Jahrhunderte bis der Plastikmüll im Meer vollständig abgebaut ist. Eine normale Plastiktüte braucht 10-20 Jahre, eine Konservendose 50 Jahre und eine Einwegflasche sogar bis zu 450 Jahre. Also noch ein Grund, die Plastiktrinkflasche aus dem Supermarkt gegen eine wiederverwendbare Trinkflasche von Dopper einzutauschen. Spread the word – Wir sind es den Ozeanen schuldig!
Meeresströme bilden aus all dem Plastikmüll eine treibende Müllkippe, oder die so genannte Plastiksuppe. Eine derartige Verschmutzung der Meere zieht fatale Folgen mit sich – für sowohl Meeresbewohner als auch Menschen. Jährlich erliegen rund eine Million Seevögel und 100.000 Meeressäuger dem Plastiktod, da sie Kunststoff für Nahrung halten: Schildkröten verwechseln beispielsweise Plastiktüten mit Quallen oder Fische halten Mikroplastik für Plankton. Da Plastik nicht vom Körper verwendet werden kann, verklumpt es im Magen und kann nicht mehr ausgeschieden werden. So verhungern die Tiere mit vollem Magen. Auch Korallen, Muscheln oder Krill filtern ihr Futter aus dem Wasser und nehmen damit gleichzeitig Mikroplastik und giftige Schadstoffe auf. Fische ernähren sich wiederum von Korallen und Co., sodass auch sie Plastik und Schadstoffe durch ihr Futter aufnehmen. Die Nahrungskette schließt sich, wenn wir Menschen Speisefische oder Meeresfrüchte verspeisen und so ebenfalls die zerkleinerte Version des Meeresplastiks, sowie darin enthaltene Schadstoffe zu uns nehmen. Guten Appetit.
Jeder von uns kann ein paar Dinge im Alltag beachten und damit aktiv etwas gegen den Plastikmüll-Strudel im Meer tun.
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